EDGAR WALLACE – DIE TÜR MIT DEN SIEBEN SCHLÖSSERN  von Alexander Liegl & Gabriele Rothmüller

Mit: Franziska Mencz, Christian Aumer, Christian Kaiser und Martin Leßmann.

Bühnenbild: Gisela Brünker / Ralf Knapp
Regie: Ralf Knapp

Bremer Kriminal Theater


Gehetzt taucht Lew Pheeney bei der ihm vertrauten Bibliothekarin Sybil auf, mit einem Anliegen, das für einen Klein-Ganoven wie ihn außergewöhnlich ist. Sein jüngster Auftrag war selbst ihm als hartgesottenem Safe-Knacker so unheimlich, dass er die näheren Umstände Scotland Yard mitteilen möchte: Er sollte die sieben Schlösser einer Grabkammertür öffnen, und ist sich ziemlich sicher: Wenn er sich nicht mittendrin aus dem Staub gemacht hätte, hätte er diesen Auftrag nicht überlebt.

Gleichzeitig wird London von einer Mordserie heimgesucht. Innerhalb weniger Tage wurden mindestens drei Leichen aufgefunden, deren Tode auf merkwürdige Art zusammenzuhängen scheinen. Alle sind im Besitz jeweils eines Schlüssels gewesen – was auf eine Tür mit mehreren Schlössern verweist … Inspektor Martin, Chefermittler und Kriminalschriftsteller zugleich, nimmt die Ermittlungen auf.

Edgar Wallace hat wie kaum ein zweiter gerade auch die deutsche Geschicht des Krimis geprägt. Kein Handlungsverlauf zu haarsträubend, kein Frauenbild zu chauvinistisch– die Verfilmungen seiner Romane gehören zu den Höhepunkten der Film- und Fernsehgeschichte der 50er- und 60er-Jahre.

Entsprechend kann die Fassung des Stoffs, wie Alexander Liegl und Gabriele Rothmüller ihn angehen – und ebenso die Inszenierung im bkt –, eine gewisse ironische Distanz nicht verhehlen. So bereitet sie all die bekannten Stereotypen aus dem beliebten Wallace-Panoptikum ebenso liebevoll wie furchteinflößend auf und ist in ihrer Zuspitzung bis zur Kenntlichkeit doch zugleich Persiflage auf Drache, Kinski, Fuchsberger, Lowitz und Flickenschildt.


Vier brilliante Schauspieler in 16 Rollen öffnen Tür mit sieben Schlössern

(…) eine sehr gelungene Mischung des Bremer Kriminal Theaters, das Samstagabend das Publikum begeisterte. (…)
16 Rollen wurden von lediglich vier Schauspielern dargestellt. Franziska Mencz, Christian Aumer, Christian Kaiser und Martin Leßmann verwandelten sich in Windeseile in unterschiedlichste Charaktere und mussten in rasantem Tempo in die dazugehörigen Kostüme schlüpfen. Es war ein Vergnügen, die großartige Mimik und stimmliche Veränderung der Schauspieler in ihrer jeweiligen Rolle und ihre außerordentliche Spielfreude zu beobachten. (…)
Die Technik war mit allen Effekten punktgenau. Unglaublich, wie man auf kleinem Raum mit so wenigen Mitteln so viel Spannung erzeugen kann ( …) Viel Witz und Ironie sorgten immer wieder für herzliches Gelächter und Zwischenapplaus.“

Rosemarie Schrick, Schleswig-Holstein-Zeitung, Februar 2022